Gedanken zum Monatsspruch Januar 2019

Jahreslosung 2019:   Suche Frieden und jage ihm nach!

                                                                                                                    Ps 34, 15

Gott spricht:      Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken;                                                                                 der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.

                                                                                                    5. Mose 5, 14

In Psalm 34,15 heißt es: „Lass ab vom Bösen und tu Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!“. Böses lassen, Gutes tun und Frieden suchen – das ist ein löbliches Vorhaben. Doch wie kann dieser gute Vorsatz gelebt werden? Der 34. Psalm wurde lange dem alttestamentlichen König David zugeschrieben. Er gehört in die Reihe der Dankesgebete. Das Besondere: Jeder Vers beginnt mit einem neuen Buchstaben des hebräischen Alphabets. Damit bietet der Psalm zugleich eine Lern- und Meditationshilfe. Der erste Vers des Psalms ist erklärungsbedürftig, dort steht: „Von David, als er sich vor Abimelech wahnsinnig stellte und dieser ihn fortjagte und er ging“ (Psalm 34,1). Worum geht es? David ist vor Saul geflohen und gelangt in eine Stadt der Philister, von denen er zuvor viele getötet hat und deren Rache er nun fürchten muss. Um den Stadtkönig Abimelech zu täuschen, tut David so, als sei er wahnsinnig. Daraufhin wird er vom König verjagt mit der Bemerkung, er sei schon von genügend Verrückten umgeben. Der Psalm 34 beginnt nicht mit einer Forderung – sondern mit einem dankbaren Gotteslob. Die Stimme dankt dafür, dass Gott in sein Leben eingegriffen hat, ihn von seiner Angst befreit und in seine Obhut genommen hat. Das Gebet bringt den Dank für die Rettung zum Ausdruck – und die Sehnsucht nach Frieden und Schutz. Die Verse 13 bis 17 des Psalms 34 werden im dritten Kapitel des Ersten Petrusbriefes zitiert als Richtschnur für das praktische Glaubensleben. Sie wurden später vom heiligen Benedikt von Nursia aufgegriffen als positive Lehrsätze für Menschen. Der Psalm lädt die Menschen dazu ein, den Frieden zu suchen – nicht nur mit sich selbst und den Mitmenschen, sondern auch der sie umgebenden Welt und mit ihrem Gott. „Wer möchte gern gut leben und schöne Tage sehen?“ heißt es in dem Psalm, und darauf folgt die Antwort: „Bewahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen vor betrügerischer Rede; lass ab vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach!“

aus: „Sonntagsblatt“

Gedanken zum Monatsspruch Dezember 2018

Da sie den Stern sahen,  wurden sie hocherfreut.

                                                                                 Mt. 2, 10

Mancher ist hocherfreut, wenn er auf der Kühlerhaube seines Autos
einen Stern erblickt. Mancher ist noch höher erfreut, wenn er in einem
Restaurant diniert, das nicht nur ein Stern ziert. Das Höchste ist aber,
nicht den Stern, sondern durch den Stern zu sehen. Vom Funkeln
ewigen Lichts sieht man freilich wenig, vielleicht ein paar Lichter am
Baum oder ein paar Kerzen wie im Traum. Das ist im Bericht der Bibel
auch nicht anders. Himmelsgucker von fern haben etwas entdeckt,
das noch viel ferner ist: einen einmaligen Stern. Seitdem rätseln kluge
Köpfe, was das wohl gewesen sein könnte; eine Supernova, eine
Superplanetenkonjunktion, ein Superkomet… Superpech, denn der
Stern ist weg, weit weg! Doch das ist Glück, höchsterfreuliches sogar!
Keiner muss mehr nach den Sternen schielen, um seinen Weg zu
finden. Durch den Stern haben die Fremden das Kind gefunden, das
eine Freude für alle Menschenkinder ist.
Die Weihnachtszeit glitzert ja nur so von Sternen. Finde ich den einen
darunter, der mich auf das Baby von Bethlehem, den Herrscher über
alles und alle Sterne hinweist? Hoffentlich ist er nicht durch eine
übertriebene Erwartung überstrahlt, durch eine sentimentale
Stimmung verdunkelt oder durch eine vertraute Tradition verdeckt.
Vielleicht ist es ja ganz einfach. Herzen werden leicht, Gedanken
werden licht, alles wird anders, wenn wir nicht nach den Sternen
greifen, sondern vor dem auf die Knie gehen, der zu uns kommt und
alles mit frischer Freude füllt.
aus: „Gottes Wort für jeden Tag“