Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut.
Mt. 2, 10
Mancher ist hocherfreut, wenn er auf der Kühlerhaube seines Autos
einen Stern erblickt. Mancher ist noch höher erfreut, wenn er in einem
Restaurant diniert, das nicht nur ein Stern ziert. Das Höchste ist aber,
nicht den Stern, sondern durch den Stern zu sehen. Vom Funkeln
ewigen Lichts sieht man freilich wenig, vielleicht ein paar Lichter am
Baum oder ein paar Kerzen wie im Traum. Das ist im Bericht der Bibel
auch nicht anders. Himmelsgucker von fern haben etwas entdeckt,
das noch viel ferner ist: einen einmaligen Stern. Seitdem rätseln kluge
Köpfe, was das wohl gewesen sein könnte; eine Supernova, eine
Superplanetenkonjunktion, ein Superkomet… Superpech, denn der
Stern ist weg, weit weg! Doch das ist Glück, höchsterfreuliches sogar!
Keiner muss mehr nach den Sternen schielen, um seinen Weg zu
finden. Durch den Stern haben die Fremden das Kind gefunden, das
eine Freude für alle Menschenkinder ist.
Die Weihnachtszeit glitzert ja nur so von Sternen. Finde ich den einen
darunter, der mich auf das Baby von Bethlehem, den Herrscher über
alles und alle Sterne hinweist? Hoffentlich ist er nicht durch eine
übertriebene Erwartung überstrahlt, durch eine sentimentale
Stimmung verdunkelt oder durch eine vertraute Tradition verdeckt.
Vielleicht ist es ja ganz einfach. Herzen werden leicht, Gedanken
werden licht, alles wird anders, wenn wir nicht nach den Sternen
greifen, sondern vor dem auf die Knie gehen, der zu uns kommt und
alles mit frischer Freude füllt.
aus: „Gottes Wort für jeden Tag“