Die Jahreslosung für 2019:
„Suche Frieden und jage ihm nach“ (PSALM 34/15)
aus einem anderem Blickwinkel:
Findig werden
Als kleiner Bub habe ich ab und zu mit meiner Mutter und Oma im Wald Pilze gesammelt.
Oft war ein erfahrener Pilzkenner dabei, der wusste, was ins Körbchen gehört und was
nicht. Ich habe diese Ausflüge fast vergessen und mich auf andere Dinge konzentriert.
Liebe, Anerkennung, Erfolg, Bedeutsamkeit für andere sind nur einige „Objekte“, die nicht
nur ich suche. Frieden steht nicht immer (ganz oben) auf dieser Liste. Die Jahreslosung
erinnert uns an dessen vorrangige Bedeutung.
Frieden ist ein hohes Gut, das nicht leicht zu finden ist. Der Psalmist ruft dennoch auf, sich
um ihn zu bemühen, weil sich das lohnt und von Erfolg gekrönt sein soll- das verheißt Gott
ja durch seine Aufforderung indirekt.
Ähnlich wie beim Pilzesammeln gibt es begünstigende und hinderliche Faktoren, die man
beherzigen muss, wenn Frieden kein bloßer Wunschtraum bleiben soll. Auch im Umgang
mit Menschen ist es hilfreich, wenn man nicht „wild durchs Unterholz trampelt“, sondern
vorsichtig und behutsam auftritt. Es hilft, wenn man sich Zeit nimmt, genau hinzusehen,
wen oder was man vor sich hat. Der leichtfertige Blick führt nicht nur im Pilzbereich zu
gefährlichen Verwechslungen. Sorgsame, intensive Beurteilung des Einzelexemplars- ob
Pilz oder Mensch- ist unbedingt nötig. Streitsüchtigen sollte man z.Bsp. aus dem Wege
gehen (Spr.26/17), zumindest bis sie ihr Gift verspritzt haben. Vorschnelle Entscheidungen
zur Konfliktlösung können ein Scheinerfolg sein, der sich später rächt. Suchmaschinen im
Internet liefern in Sekundenbruchteilen unzählige Ergebnisse, aber keine Pilze. Frieden
suchen ist dagegen ähnlich wie eine Schatzsuche zeitintensiv; manche Menschen
investieren Jahre, weil sie überzeugt sind, dass sich das lohnt. Das Suchen nach Frieden
hat viel mit „Aufsuchen“ (Hingehen) zu tun. Der Frieden kommt in der Regel nicht
angeflogen wie eine gebratene Taube im Schlaraffenland. Ich muss mich schon in
Bewegung setzen.
Ich will glauben, dass Gott auch in diesem Jahr etwas wachsen lässt, das eine Hauptspeise
und keine Beilage meines Lebens abgibt. Unsere Friedenssuche kann nicht nur unser
eigenes Leben verändern oder retten- sie kann wie Penizillin, das aus einem (Schimmel-)
Pilz gewonnen wird, auch Wunden heilen.
(AUS TERMINE MIT GOTT)