Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt.
Hiob 19, 25
Die Leiden des Hiobs sind sprichwörtlich. Ihm wurde nicht nur alles an Besitz und Kindern genommen, sondern auch noch seine Gesundheit. Wobei sich „Gesundheit“ noch harmlos anhört. Er wurde tatsächlich mit einer schweren Form des Aussatzes geplagt, durch die er sich von den Menschen fernhalten musste. Seine Ehefrau wurde ihm zwar gelassen. Aber diese erwies sich nicht als Stütze, sondern als jemand, der Hiob dazu riet sich von Gott loszusagen und zu sterben. Auch seine Freunde waren für ihn alles andere als eine Hilfe. Dadurch wurde Hiob noch zusätzlich belastet. Ganz erstaunlich ist, dass Hiob, inmitten seiner Klage über seine unvorstellbare Notlage, ganz unvermittelt und scheinbar völlig unpassend, sagt, „aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ und sich danach zur Gewissheit der Auferstehung bekennt und dazu, dass er Gott, trotz allem, sehen wird. Das ist eine der Stellen, wo bereits im Alten Testament etwas von der Auferstehung aufleuchtet, was dann im Neuen Testament voll aufstrahlt. Keiner kann es sich wünschen, so wie Hiob, geplagt zu werden. Aber niemand ist davor sicher, nicht auch in eine ähnliche Lage zu kommen. Wir können Gott nur bitten uns hier zu bewahren und unseren Glauben nicht auf die Probe zu stellen. Was wir aber aus der Hiob-Geschichte lernen können ist, dass es sich lohnt, auch in den schwersten Lebenslagen, das Vertrauen auf Gott und den Glauben an IHN nicht wegzuwerfen. Viele Menschen, die Schweres und Schwerstes durchgemacht haben, konnten das alles nur bestehen, weil sie unerschütterlich am Glauben festhielten. Mir fallen hier die vielen Russlanddeutschen ein, die, weil sie Deutsche waren, verfolgt, verschleppt und versklavt wurden. Diese Menschen sind ein lebendiges Zeugnis für die Kraft des christlichen Glaubens. Selbstverständlich gibt es auch genügend andere Menschen, man denke an die weltweit verfolgten Christen, die in vergleichbaren Situationen im Glauben Kraft und Halt fanden und finden und dadurch zu lebendigen Zeugnissen wurden und werden. Bestehen konnte und kann hier aber nur, wer fest im Glauben verwurzelt ist und dem Wort Gottes vorbehaltlos glaubt. Wer das Wort Gottes relativiert und passend hinbiegt, hat insoweit weniger Überlebenschancen. Hier müssen wir uns fragen, inwieweit wir im Glauben gefestigt sind. Die Hiobgeschichte nimmt, ebenso wie bei vielen, die in der Vergangenheit Not und Verfolgung überlebt haben, ein gutes Ende: Gott gab dem Hiob am Ende doppelt so viel zurück, als er vorher hatte. Wir wollen für die weltweit bedrängten Christen beten, dass Gott auch hier entsprechende Zeichen, so wie damals bei Hiob, setzt. (Jörgen Bauer)